Meisterschaft: Über die Schwelle gehen – Meisterschaft erwerben – Meister Sein

Vor der Schwelle sind wir identifiziert mit unserem Mensch-Sein. Wir erleben uns als getrennten Körper und machen Erfahrungen – schmerzhafte, freudvolle, dramatische – und kämpfen dafür, dass unser Körper überlebt. Haben Angst, ihn zu verlieren, denn wir meinen, dann ist alles aus. Ja, da gibt es dann ständig Probleme, die gelöst werden müssen. Ewiger Stress bis zum Burnout. Diese Phase ist wohl wichtig und richtig – nur wie lange „muss“ sie gehen? Wie lange lassen wir sie so sein? Ron Smothermon meint in seinem Buch „Winning through enlightenment“, dass wir uns irgendwann entscheiden dürfen, weiter zu üben ein Meister zu werden, oder ein Meister zu sein, der übt. Es ist ein anderer Blickwinkel auf das Leben und damit ein anderes Leben. Der Schüler versucht, Fehler zu vermeiden, was natürlich nicht gelingen kann –  es ist ewiger Stress. Der Meister genießt sie und weiß, es sind Lernchancen, die er geschenkt bekommt, damit sich seine Meisterschaft weiter ausdehnt … so er sich ihnen stellt und sie meistert. Der Schüler rennt vor den Herausforderungen, den Übungen, den Prüfungen davon –  ewiger Stress. Der Meister steht einfach da und empfängt sie – ewige Freude und freudvolles Erweitern der Meisterschaft. Der Schüler braucht den Meister, der ihm Übung für Übung in der richtigen Dosis „präsentiert“ und ihn anfangs durch die Übungen begleitet. Sobald er standhält, ist er schon Geselle, sobald er einfach durch die Übungen geht, ist er Meister. Natürlich  kann er sich andere Meister zur Unterstützung gönnen. Da ist jedoch kein Opferspiel mehr, kein Lamentieren, kein Beklagen, kein Beschuldigen – dieser Austausch geschieht auf einer hohen Ebene der Eigenverantwortung oder eben des Realisiert-Seins. Jeder Hinweis ist willkommen, es wird geforscht, untersucht, experimentiert, gespielt. Der Meister hat in allen Fasern seines Seins realisiert: Das Universum ist ein wohlwollender Ort und alles, was es uns schenkt, ist zu unserem Wohl, zu unserem Ausdehnen in das, was wir wirklich sind. Alle Verhaftungen werden uns gespiegelt. Der Schüler meint dann, das Schicksal ist brutal und unbarmherzig, der Meister weiß, es ist alles zum Wohle und das Universum schickt ihm Übungen, die ihn nicht überfordern, auch wenn es oft so scheint, und sie ihn zu 100% fordern. Alles andere wäre ja schädigend – Übungen die uns z. B. nur zu 20% fordern, sind Verschwendung von Lebensenergie, von Lebensfreude, von Potential. Und ja, wenn wir auf der Ebene der Meisterschaft ankommen, ist es erstmal langweilig, denn all das Beschäftigt sein mit anderen und anderem fällt ab. Da ist Leere, wo früher alles voll war mit Beschäftigt sein. Ja, wir können uns engagieren, zur Verfügung stellen, zur Verfügung sein und dann ist da Fülle und unendliche Kraft und Potential, wo früher auszehrendes Beschäftigt sein war.

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Ein Gedanke zu „Meisterschaft: Über die Schwelle gehen – Meisterschaft erwerben – Meister Sein

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