Wohl der einzige Weg der ins Leid, in die Anstrengung führt, ist Widerstand: Ablehnen dessen, was ist, es anders haben wollen, als es einfach ist; Ignorieren, nicht wissen wollen.
Annehmen bedeutet nicht, sich zu unterwerfen – sondern einfach zu sehen, zu spüren, was ist und im JA dazu zu sein, dass es jetzt so ist. Ein Nein zu dem, was ist, ist von der höheren Perspektive aus einfach dumm – denn was ist, ist.
Die Ablehnung macht es nicht weg, sie stärkt es. Entspannung, Sein in Liebe, Schöpferkraft entfaltet sich aus dem Annehmen dessen, was ist, aus dem Lieben dessen, was ist. Aus dem tiefen 100%igen JA und der Vision – die aus der Einheit kommt – geschieht Wandlung.
Spirituelle Wege werden oft missverstanden – als ginge es darum, sich vom irdischen Sein zurückzuziehen, nicht mehr berührt zu sein, in der Einsamkeit die Fäden der Verwicklung abzutrennen. Es wird oft gelehrt, dass das, was wir sehen, nicht existiert und wir es deshalb nicht ernst nehmen sollen. Das stimmt und gleichzeitig nicht. Was wir als unverrückbare Wirklichkeit wahrnehmen, ist keine unverrückbare Wirklichkeit. Nur … unser „Erleben“ dessen, was ist, auszublenden, ist nicht hilfreich. Es geht darum, unser Erleben da sein zu lassen und weiter hinzuspüren, zu sehen, was wirklich ist. Das heißt, im Ja zu sein zu dem, wie es ist und wie es erscheint.
Somit ist der Weg genau andersherum: Nicht vermeiden, nicht ignorieren, sondern allem begegnen, mit dem sein, was sich zeigt. Dem Leben kraftvoll begegnen, es voll leben und gewahr sein, immer mehr sehen und spüren, was da spielt. Es ist erstaunlich, wie schwer Menschen es sich machen können, jahrzehntelang Seminare besuchen und hoffen, dass es sich durch das Seminar löst, anstatt einfach den Schritt zu machen, im 100%igen JA zu dem, was ist, zu sein und dem zu begegnen. Und die Seminare und Begegnungen dienen dann dabei als Unterstützung. Das Erkennen, das Gewahr-Sein, die Bewusst-Werdung geschieht in uns. Das Außen kann es fördern und es braucht unser JA.
Der alte und neue Leitgedanke „sei im Hier und Jetzt“ bedeutet, dem zu begegnen, was sich zeigt, was ist, und das zu lieben, was sich zeigt. Begrüße es und sei damit, lerne es kennen, sei neugierig und sehe, was dann geschieht. Jeder Streit und jedes Problem bedingt die vorhergehende Trennung und Projektion. Jedes Sein in Liebe bedingt das Auflösen der Grenzen zwischen Dir und mir. Es ist eine liebevolle, schonungslose Gewahr-Seins-Reise, die jeden Moment, jeden Tag leichter und spielerischer wird. Wenn wir uns über oder unter den Anderen stellen, sind wir im Krieg, im Leid. Wenn wir immer wieder der nichtwissende Anfänger sind und uns neu forschend hinein begeben, zeigt es sich in der Bedeutung, die es hat und da ist Friede und Liebe.
Was steht im Weg?
- Konzepte
- Überzeugungen, wie Dinge zu sein haben
- bei jedem Sein in Liebe kommt der Verstand und will es verbessern – damit schafft er es, die Liebe wegzusenden und wir finden uns wieder in der ungeliebten und wohl bekannten Trennung. Somit zeigen sich im Stress, im Streit, im Widerstand die Muster
Was können wir tun?
- Gewahr sein, beobachten, fühlen, annehmen, lachen, weinen, atmen, lieben.
Willkommen auf der Gewahr-Seins-Reise.