Ei oder Henne

Ei oder Henne … was war zuerst – die Frage ist uns bekannt.
Wie ist es in unserem Leben?  Da sind Probleme. Sind sie Ei oder Henne? Wo ist die Lösung?

Wie wäre es wenn wir nach Lösungen suchen – mit aller Kraft oft bis zum Zusammenbruch, wo sie nicht sind.
Das  „wir“ das tun ist zumindest eine Erfahrung  aus eigener „Erfahrung“, in  Begleitung von Einzelpersonen und Unternehmen. Die Lösung ist woanders, als da wo wir suchen ..
Um diese Aussage zu überprüfen, brauchen wir erstmal das Finden der Quelle von Problemen. Wo kommen sie her, wie entstehen sie, welche Aufgabe haben sie. 
Sie kommen einfach. Ok das meinen wir. Und wo ist dann unsere Schöpferkraft?

Sind wir Opfer? Nun ich meine Nein.
Also sind wir Täter – die etwas tun und daraus gibt es ein Ergebnis. Wie das?
Dann wohl etwas tiefer sehen.

Marianne Williamsen sagt in ihrem weit bekannten Text:  „Unsere tiefste Angst ist nicht, ungenügend zu sein. Unsere tiefste Angst ist, dass wir über alle Maßen kraftvoll sind. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, was wir am meisten fürchten!“,

Wenn dem so ist, nehmen wir das mal an, was macht unser Unbewusstes dann? Es kreiert Probleme, damit wir vollbeschäftigt sind. Dann besteht die Gefahr, uns in das auszudehnen, was wir wirklich sind, nicht mehr. Wir sind wieder sicher in unserer „Kleinheit“.

Als Unternehmensberater durfte ich lernen bei den größten Problemen, die sich in Firmen zeigten,  gelassen zu sein und mit den Beteiligten in aller Ruhe zu untersuchen. Was sich immer herausstellte, die Probleme wuchsen immer bis zu dem Punkt, wo es existenziell bedrohlich war und dann kam automatisch die rettende Handlung. Das durfte ich auch in „eigenen“ Projekten erleben.

Da wirken dann zwei Kräfte – das Muster vollbeschäftigt zu sein um uns nicht in die Größe, die wir sind entspannen „zu müssen“. Diese Kraft zerstört – und dann wirken die Selbstheilungskräfte, die das Überleben sichern. Wenn ich sehe, wie viele Unternehmen und wie viele Einzelpersonen an der Grenze des Zusammenbruchs balancieren – und das oft über Jahre erfolgreich – dann ist da ein ausgeklügeltes System am Wirken. Klar, dieses System ist unbewusst und erstmal auf der unsichtbaren Ebene. Um dieses Gleichgewicht im Überlebenskampf am Abgrund zu halten gibt es vielfältige Methoden. Im Notfall  greift immer das Rettungsprogramm, bis das Überleben wieder ein Stück gesichert ist. Das bedeutet, die Fähigkeit zum Erfolg ist da und sie wird sehr begrenzt eingesetzt. Das sicherlich unbewusst. Dürfen diese Programme in uns bewusst werden?

Kann das bedeuten, dass wir das Problem missbrauchen? Wir geben dem Problem die Schuld! Wie das? Wir missbrauchen das Problem, geben ihm unverrückbare Wirklichkeit, meinen es ist real. Das Probleme in der Regel sehr real aussehen, unterschreibe ich sofort – würden sie nicht so aussehen – dann würde das Ganze ja nicht gelingen . Nur sind sie deshalb real? Erstmal nicht. Es sind ganz individuelle Kreationen  – unsere Schöpferkraft wirkt. Nur wenn wir klein bleiben wollen, sind sie Not-wendig – diese Not, uns in unsere Größe entspannen zu müssen ist gelöst, wir sind vollbeschäftigt, kein Freiraum mehr. Problem erkannt, Gefahr gebannt, sagt der Volksmund. Und was hat das hiermit jetzt zu tun? Nun unser „Unbewusstes“ oder Tiefenbewusstes erkennt die Gefahr und bringt die Lösung – kreiert Probleme  und schon sind wir im Überlebenskampf. In der  Maslowschen Bedürfnispyramide sind die Ebenen dargestellt:

Maslowsche Bedürfnispyramide

Die Maslowsche Bedürfnispyramide (kurz auch maslow pyramide genannt) ist ein Modell von Abraham Maslow. Im Sprachgebrauch ist sie auch als „Bedürfnispyramide“ bekannt. Dieses Modell ist eine sozialpsychologische Theorie nach der menschliche Bedürfnisse und Motivationen eingeordnet werden können.

Maslow meinte, wenn das Überleben gesichert ist (Atmen, Trinken, Essen, Schlafen, Sexualität) dann kommt das Bedürfnis nach Sicherheit (wohl Hauptgrund für Heirat und angestellt Sein….) Dann  die sozialen Verbindungen – Partner, Freunde (fehlen die Freunde müssen oft Therapeuten herhalten ..oder die Kinder) . Ganz oben stehe die Selbstentfaltung – uns erinnern, was wir wirklich sind und ES leben. Das ist der Aufstieg, das Erwachte-Sein. Wenn wir davor Angst haben – dann schaut unser Unbewusstes, dass wir schnell wieder Probleme „haben“ und damit wieder beim Überlebenskampf sind. Und damit voll beschäftigt sind.

Ein Beispiel: Wenn im System eines Menschen eine schmerzliche Missbrauchserfahrung ist, dann wird er oft zum neurotischen Hochleister – er meint durch Leistung, durch sich anstrengen, bis an die Grenzen, dem Schmerz zu entkommen und Anerkennung zu erhalten. Er versucht die Entwertung, die er erfahren hat auszugleichen. Nur kann es so gelingen? Wohl nein.. Auch das ist logischerweise wieder ein unbewusstes Programm.

Wenn der „Hochleister“ langsamer wird, meldet sich das Thema und seine Phantasiewelt meint, den Schmerz der beginnt sich zu zeigen, nicht zu überleben. Panik entsteht. Und ja es hat meist etwas existentielles, auch jetzt, besonders wenn der Missbrauch im Familiensystem geschah, wenn das „Opfer“ sich outet, wird es häufig aus dem System ausgeschlossen – nicht aus Bewusstheit, sondern wieder zum Selbsterhalt des Systems. Das Opfer wird zum Täter gemacht, um den Täter und das System zu schützen.

Auf dem Weg zum Erwachen braucht es, dass wir alles annehmen was ist – auch alles was in uns ist und lebt. Das Schöne, das Schmerzhafte. Das macht uns erstmal Angst. Deshalb versuchen auch viele, auf dem sogenannten spirituellen Weg, ihren Körper hinter sich zu lassen und alle damit verbundenen Erfahrungen. Das geht nicht, dadurch vergrößert sich der Schmerz, denn ES mag gesehen sein und dann sich erlösen und neu integrieren. Ignorieren wir es, meldet es sich und wenn wir nicht hören, kann es zur lebensbedrohenden Krankheit werden, um uns zu zwingen hinzusehen. Hinsehen ist alles was es will, erkannt werden. Hinsehen, annehmen, gewahr-sein, neu verstehen. Im Gewahr-Sein wandelt es sich zum Erfahrungsschatz und damit zu einer besonderen Fähigkeit. Sie beinhaltet oft unsere Lebensaufgabe. Wir müssen nicht Jahre hart daran arbeiten um die schmerzhafte Erfahrung los zu werden, wie viele Therapeuten meinen. Im Bewusst-Sein geschieht die Lösung aus sich  – im daran „hart arbeiten“ füttern wir es, es wird größer und wieder können wir dann jahrelang mit dem Lösen beschäftigt sein. Damit sein, sich aussöhnen mit dem was war und ist und erkennen. Aussöhnen – austöchtern gibt es im Wortschatz noch nicht.

Dieser Erlösungsweg hört sich einfach an, ist er auch. Lediglich die ersten Schritte sind schwer, aufgrund unserer Phantasien. Wenn wir der Angst im ersten Schritt begegnen, dann erkennen wir, dass die Wirklichkeit nicht so wild ist wie die Bilder in unserer Phantasie und damit wächst unser Vertrauen in diesen Weg.

Die Erlösung? Uns erinnern, was wir wirklich sind – mehr als Fleisch und Knochen – ein fühlendes Wesen und noch eine Ebene höher, ein geistiges Wesen – eine unsterbliche Seele. Wir sind hier um Erfahrungen zu machen. Dazu müssen wir erst vergessen, was wir wirklich sind, auch unsere Schöpferkraft erst einmal vergessen. Dann ohne sie Erfahrungen machen, wohl auch manches erleiden. Dann uns erinnern was wir sind – dann ist „ausgelitten“. Wir entdecken was wirklich ist, auch die Schöpferkraft und lassen sie sich entfalten. Zum Wohle von Allem und Allen.

Wir können hunderte Seminare, hundert Therapiestunden absolvieren, um die schmerzhaften Erfahrungen zu „verarbeiten“. Es wird sich nichts wirklich wandeln. Es wandelt sich aus sich, wenn wir erkannt haben, uns in das Bewusste-Sein entspannt oder entfaltet haben.

Willkommen in der Freiheit des Seins. Willkommen im Bewussten-Sein.        

Charles Kunow

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