Du bist kein Auto

Wann ist jemand erwacht?
Was kann man dafür tun?
Welchen Sinn macht das?

Es ist ungefähr so, als wenn du zum Beispiel mit dem Auto durch eine wunderschöne Natur fährst, die Natur genießt, die Steigungen und Kurven, die mal Spaß machen, mal dich nerven… Du lebst halt und du verschmilzt mit dem Auto – …bistAuto. Im Drive-In bekommst du Benzin und für den Teil, der am Steuer sitzt, auch was zu essen und zu trinken. Klar, ohne dieses Wesen am Steuer ist das Auto unbrauchbar, es kann nicht fahren. Somit ist dieses Wesen wichtiger Bestandteil des Autos, essentiell. Nichts läuft ohne dieses Wesen. Ab und an schwebt der Sitz dieses Wesens in die Waagerechte und wird zum Bett, denn dieses Wesen braucht Pausen, somit hat das „ganze Auto“ Pausen… Dann oben auf einem Berg angekommen, freut sich das „ganze Auto“, erlebt durch die Augen dieses „Fahrers“ die Schönheit der Landschaft, sieht und spürt dieses Paradies. Dann berührt eine Hand den Griff, eine „Unachtsamkeit“ des Fahrers, die Tür öffnet sich – das Wesen staunt über die Eindrücke, steigt aus, springt über die Wiesen, küsst die Blumen, spürt die Sonne am ganzen Körper und realisiert: Ich bin mehr als ein Auto – da ist viel mehr. Klar kann dieses Wesen weiter ein Auto benutzen. Klar ist es gut auf dem Fahrerinnensitz präsent zu sein. Es ist auch gut, so ein Fahrzeug gut zu beherrschen…

Und da ist eine viel größere Welt mit so unendlich vielen Möglichkeiten, da ist kein „muss“ mehr. „Ich“ muss nicht Auto fahren, um jemand zu sein. Die Werbung für Autos redet es uns zwar meist erfolgreich ein, es ändert nichts an der Wahrheit: Ein Auto kann dein Image bei anderen ändern (in bestimmten Kreisen), das Auto jedoch ändert deine Persönlichkeit nicht. Entfaltung und auch Erwachen, so überraschend das sein mag, ist unabhängig von der Automarke, genauso wie das Paradies und der „Himmel“ unabhängig von Religionen besteht und keine Religion den Schlüssel dazu alleinig hat, auch wenn sie das behaupten. Es scheint jedoch eine gut funktionierende Marketingstrategie zu sein. Bei den Autos und den Religionen. Das mag sich etwas dumm, naiv und plakativ anhören. Jedoch schau dich um: mehrere Religionen behaupten, sie hätten den einzigen Gott, sowie auch verschiedene Automarken behaupten, nur durch sie kannst du glücklich werden. Und es funktioniert! Milliarden folgen dieser Strategie. Es werden Menschen getötet, die einer Religionsauffassung wiedersprechen. Milliarden träumen von „dem“ Auto und opfern ihre Lebenszeit, ihr Leben dafür… Kein sehr erwachtes Sein oder? 

Die Tür ist offen. Wir können uns in jedem Moment in das „mehr“entspannen. Klar, können wir uns hier auf Erden engagieren und kraftvoll wirken. Etwas schaffen, erschaffen und es wiedervergehen sehen. Klar, können wir Impulse geben. Klar, können wir unseren Körper lieben oder ablehnen. Uns Gewahr-Sein, dass wir den Körper und das Auto nutzen. Es macht Sinn, beide pfleglich zu behandeln – und zu wissen, zu spüren, zu erleben, wir sind davon nicht abhängig. Klar, fährt das Auto nicht ohne Treibstoff (zumindest die Autos, die wir derzeit benutzen). Klar, fünf Minuten ohne Luft und „wir brauchen“ einen neuen Körper, oder auch nicht… Nur welche Bedeutung hat es und welche geben wir diesem?

Warum funktionieren diese Marketingstrategien? Weil die, die sich als begrenzte „Menschlein“ erleben im Innern ihres Egos ein starkes Minderwertigkeitsgefühl tragen und unbewusst pflegen. Den „Marketingpreis“ für das 20. Jahrhundert bekam Adolf Hitler und sein Team. Damals war die Jugend ohne Hoffnung und die Wirtschaft in einer Depression, somit die Menschen auch.  Mit seiner Botschaft drückte aus: “Ihr könnt weiter leiden oder ihr kommt zu mir, dann gehört ihr zu den Auserwählten, die die Welt in Ordnung bringen, die Welt retten.“ Es scheint, die Methode hat funktioniert, auch wenn sie nicht zum Endsieg führte. Konnte sie auch nicht, denn da war unser Ansicht nach Ego eingewoben, auch Minderwertigkeit. Woran das zu sehen ist? Nun,eine Kompensation von Minderwertigkeit ist, anderen den Stempel von Minderwertigkeit aufzudrücken, um mich höher zu fühlen. Das bedeutet für sogenannte spirituelle Wege: sobald die Mitglieder dieses Weges sich anderen überlegen zeigen, ist klar, es ist ein Ego-Weg.

Der Schlüssel zur Erlösung, auch des Minderwertigkeitsgefühls ist Demut. De-mut kommt von „De“, dem Wortstamm des lateinischen: „Deus“ (Bedeutung: Gott/“das große Ganze“) und von „Mut“, dem sich bewusst vor und in dem großen Ganzen zu verneigen, die Wunder zu erkennen, ihrer gewahr sein und sie würdigen in allem, in jeder Pflanze, jedem Wesen. Und unsere eigene Würde da sein lassen. In Würde unseren Platz im Schöpfungsplan einnehmen. So einfach? Ja. Und die Versuchungen lauern überall. Na, dann meistern wir sie halt, oder? In Demut und damit mit der Unterstützung des großen Ganzen.  

Es geht wohl darum zu sehen, was wirklich ist. Es geht darum, aus dem Nebel aufzutauchen und aus den Verstrickungen sich zu lösen um zu realisieren, dass wir mehr als ein Mensch sind: ein Geistiges Wesen in einem menschlichen Körper. Aus diesem Bewusst-Sein leben und gestalten wir. Damit nehmen wir unseren einzigartigen Platz hier auf Erden ein – in unserem Sein. Das kann auch als erwachter Zustand bezeichnet werden.

Was kann dafür getan werden? Die Gewahr-Seins-Reise leben, das bedeutet, in allem was geschieht ES, das große Ganze, erkennen und sich bewusst machen, dass bei allem im Außen sich unser Bewusst-Sein oder Unbewusst-Sein spiegelt. Es geht darum, bereit zu sein und mit dem zu sein, was ist. Byron Kathie nennt es „Lieben, was ist“, Eckhard Tolle nennt es „Im jetzt Sein“. Ich nenne es „Gewahr-Sein“: das immer weiter erkennen, was wirklich ist und was Täuschung. Mit dem sein, was ist, entspannt im Jetzt. Jesus sagte (so wird erzählt): „ Meine Welt ist nicht von dieser Welt.“ und sinngemäß auch:“ Ja, ich bin jetzt hier und wirke und bin verbunden mit dem großen Ganzen… meine Welt ist nicht beschränkt auf diese sichtbare Welt.“

Welchen Sinn macht das? Nun, da erwartet uns eine andere Dimension des Seins. Da gibt es den menschlichen Überlebenskampf nicht mehr. Wir nehmen unseren Platz ein im göttlichen Schöpfungsplan. Das kann schon bedeuten, mit all unserer Kraft zur Verfügung zu sein, kraftvoll und freudvoll zu wirken hier auf Erden. Es kann auch bedeuten, Situationen zu durchleiden – jedoch das sich existentielle „Sich-verhaftet-fühlen“ hat sich aufgelöst. Da ist nichts bedroht. Wir sind da in Fülle und Schöpferkraft verbunden mit anderen Dimensionen. 

Und diese Gewahr-Seins-Reise geht immer weiter…

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